PROMOTIONSRITUALE

Ein Kreativwettbewerb der Jungen Akademie

Wie lässt sich die erfolgreiche Promotion feiern? Die AG Pro-Motion der Jungen Akademie suchte bekannte und unbekannte, existierende und visionäre Rituale, die den Abschluss dieser Phase der akademischen Laufbahn gebührend würdigen. Bis zum 30. Juni 2019 konnten Videos, Bilder, Texte oder auch ganz andere Formate eingereicht werden. Nach Sichtung durch die Jury präsentieren wir hier die kreativsten Beiträge, die mit insgesamt 3.400 Euro gewürdigt wurden.

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DER WETTBEWERB

Mit dem Kreativwettbewerb zum Thema „Promotionsrituale“ würdigt die Arbeitsgruppe „Pro-Motion“ der Jungen Akademie kreative Beiträge, in denen unterschiedliche Rituale zum Feiern der abgeschlossenen Promotion präsentiert werden. Prämiert wurden die drei kreativsten Beiträge. Außerdem wurden zwei Sonderpreise ergeben. Zur Pressemitteilung

Die Promotionsphase der akademischen Ausbildung ist oft geprägt von einer emotionalen Achterbahnfahrt. Absolviert man diese Zeit erfolgreich, so findet sie ihren Abschluss in der Verleihung eines Doktorgrads. Institutionell gefeiert wird die erfolgreiche Promotion im deutschen Hochschulsystem seit den 1960er Jahren jedoch nur selten. Stattdessen handelt es sich oft um einen reinen Verwaltungsakt, der beispielsweise lediglich darin besteht, die Promotionsurkunde im Sekretariat abzuholen. Parallel zu dieser offiziellen Ebene gibt es allerdings auch eine Reihe lokaler oder fächerspezifischer, informeller „Rituale“, die mit der erfolgreichen Promotion verbunden sind. Wenngleich solche Rituale zum inoffiziellen Teil der Promotion gehören, erinnern sich viele Promovierte eher an diesen Teil als an die eigentliche, meist am selben Tag stattfindende Promotionsprüfung oder an den Rahmen, in dem sie die entsprechende Urkunde erhalten haben.

Umso bedauerlicher ist es, dass gerade diese informellen Rituale, die diesem Qualifikationsabschnitt eine persönliche Note verleihen und in der Erinnerung eine prominente Rolle einnehmen, immer weniger gelebt werden. Dem wollte die Arbeitsgruppe „Pro-Motion“ der Jungen Akademie mit Unterstützung der Commerzbank-Stiftung entgegenwirken, indem sie unterschiedliche Arten sammelte, den Abschluss der Promotion zu feiern. Der Wettbewerb war offen für digitale Einreichungen (zum Beispiel Bilder, Videos oder Texte), die bestehende Rituale oder Ideen für neue Rituale vorstellen.

Kontakt

Die Junge Akademie
030 / 20370 565
wettbewerb@diejungeakademie.de

Robert_Kretschmer

Robert Kretschmer
Sprecher der Arbeitsgruppe
„Pro-Motion“

„Wir hoffen, dass Doktorandinnen und Doktoranden dem Abschluss dieser wichtigen – und oft sehr emotionalen – Phase wieder mehr Aufmerksamkeit schenken. Außerdem freuen wir uns, wenn bestehende Rituale gepflegt und neue Rituale etabliert werden. Die prämierten Beiträge sind sicher inspirierende Anregungen.“

Hintergründe

Die Junge Akademie wurde im Jahr 2000 als weltweit erste Akademie für herausragende junge Wissenschaftler*innen und Künstler*innen ins Leben gerufen. Ihre Mitglieder stammen aus allen wissenschaftlichen Disziplinen sowie aus dem künstlerischen Bereich. Sie loten Potenzial und Grenzen interdisziplinärer Arbeit in immer neuen Projekten aus, wollen Wissenschaft und Gesellschaft ins Gespräch miteinander bringen und neue Impulse in die wissenschaftspolitische Diskussion tragen. Die Junge Akademie wird gemeinsam von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (BBAW) und der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina getragen.

Die beiden vorrangigen Aufgaben der Jungen Akademie liegen in der Pflege des wissenschaftlichen, insbesondere interdisziplinären Diskurses und in der Förderung von Initiativen an den Schnittstellen von Wissenschaft und Gesellschaft. In unterschiedlichen Formaten und Kooperationen will die Junge Akademie zu einem lebendigen Austausch an eben diesen Schnittstellen beitragen. In bisher knapp 50 Arbeitsgruppen, die thematisch von „Nachhaltigkeit“ über „Kunst als Forschung“ bis zu „Zwei Kulturen der Wissenschaften“ reichen, interagieren und arbeiten die Mitglieder der Jungen Akademie interdisziplinär.

2018 wurde die Arbeitsgruppe „Pro-Motion“ gegründet. Ausgehend von der Annahme, dass sich die Promotion als Wegbereiter für eine akademische Laufbahn derzeit im Umbruch befindet, wollen die Mitglieder der Arbeitsgruppe die aktuelle Diskussion über den Wandel der Promotion begleiten und eigene interdisziplinäre Perspektiven einbringen. Neben hochschulpolitischen Fragestellungen rund um Qualitätssicherung, Betreuung oder institutionelle Rahmenbedingungen geht es auch um den Akt der Verleihung der Doktorwürde selbst. Im Rahmen des Kreativwettbewerbs machten sich die Mitglieder der Arbeitsgruppe auf die Suche nach unterschiedlichsten Promotionsritualen, um diese Sammlung anschließend in ihrer Vielfalt zu präsentieren.

Finanziell mitgefördert wurde der aktuelle Wettbewerb von der Commerzbank-Stiftung. Es ist bereits die dritte Zusammenarbeit zwischen der Jungen Akademie und der Frankfurter Stiftung:  2016 ging es bei dem interdisziplinären Kurzfilmwettbewerb „be a better being“ um die Frage, wie sich der individuelle Wunsch „ein besserer Mensch zu werden“ auf die Solidarität innerhalb und die Integration in eine Gesellschaft auswirken kann. 2014 wurde die Europa-Preisfrage „Who Gets Carried Away by Europe“ gestellt. Die zahlreichen Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Wissenschaft und Kunst beschäftigten sich dabei mit dem gesellschaftlichen Spannungsfeld von zunehmender Integration und Abgrenzung in Europa.

Die gemeinnützige Commerzbank-Stiftung ist seit fast 50 Jahren aktiv. Der Fokus ihrer Förderung liegt auf Projekten mit innovativen Ansätzen und nachhaltiger Wirkung. Sie konzentriert sich dabei auf die Bereiche Wissenschaft, Kultur und Soziales – immer mit dem Ziel, einen werthaltigen Beitrag für die Zukunftsfähigkeit der Gesellschaft zu leisten. Als aktiv fördernde Stiftung ist die Commerzbank-Stiftung Partner für vorbildhafte Initiativen und zentrale Einrichtungen in Deutschland. Mehr dazu unter: www.commerzbank-stiftung.de